Konkurrenz für Kartenspielgigant Hearthstone von Blizzard?

Wenn es um das Thema Online – Kartenspiele geht, stand Blizzards Hearthstone seit seinem Release 2014, bisher unangefochten an der Spitze der Charts. Das könnte sich jedoch nun nach 6 Jahren endlich ändern. Gegen Ende 2019 hat League of Legends Publisher Riot Games in einem umfassenden Ankündigungsvideo eine Reihe neuer Projekte neben dem bisherigen MOBA Fokus angekündigt, darunter ein Kartenspiel, welches den Namen Legends of Runeterra, trägt und auf den ersten Blick große Ähnlichkeit zum Platzhirsch Hearthstone aufweist. Jedoch gilt direkt vorweg zunehmen, dass es sich hier keines Wegs um eine 1 zu 1 Kopie des Blizzard Klassikers Handelt. Seit dem 24.01. ist es nun endlich so weit, die Open Beta von Legends of Runeterra ist eröffne und Spieler aus aller Welt haben sich bereits ins Kartengetümmel gestürzt.

Wie Funktioniert LoR und was macht es anders als Hearthstone?

Legends of Runeterra ist im Grunde, genau wie Hearthstone, ein digitales Sammelkartenspiel. Es spielt im gleichen Universum wie die Geschichte von League of Legends – Runeterra. Einem Continent, welcher von verschiedenen Nationen bevölkert, welche teils miteinander im Zwist liegen bzw. Verbündet sind. Ein „Vorwissen“ zur Geschichte ist übrigens nicht zwingend notwendig. Ähnlich wie bei Hearthstone gibt es Karten mit verschiedenen Seltenheiten. „Gewöhnlich“, „selten“ und „episch“ gibt es genauso wie bei Blizzards Kartenspiel. Was in Hearthstone die „Legendären“ Karten sind, sind in Runeterra die Helden oder Champions, welche man bereits aus League of Legends kennt. Des weiteren gibt es auch bei Legends of Runeterra eine Unterteilung zwischen Einheitenkarten und Zauberkarten.

Die grundlegenden Spielmechaniken sind ebenfalls ähnlich, jedoch gibt es auch markante Unterschiede. Gemeinsamkeiten findet man in der Aufteilung des Spielfeldes und auch das Hearthstone bekannte „Mana“ zum Ausspielen der Karten gibt es bei LoR, mit einigen kleinen Unterschieden in der Funktionsweise. Die Kernelemente die sich jedoch wirklich Stark unterscheiden liegen im eigentlichen Ablauf der Spielpartie. Während man von Hearthstone kennt, das man zunächst Karten ausspielt, welche dann in der Regel im nachfolgenden Spielzug angreifen können, funktioniert das System bei LoR ein wenig anders. Jede Einheit kann in dem Zug angreifen in dem sie gespielt wurde. Das ganze hat natürlich noch einen kleinen Twist. Die Runden laufen nämlich etwas anders ab als bei Hearthstone. Wer bei Hearthstone an der Reihe ist, der ist an der Reihe solange bis sein Zug vorbei ist. Bei Legends of Runeterra wird innerhalb der einzelenen Runden der Spieler gewechselt! Das heist wenn du am Zug bist und eine Einheit ausspielst, ist danach der Gegner dran und darf selbst eine EInheit aufs Feld bringen. Das macht die Runden wesentlich dynamischer und das gesamte Gameplay läuft wesentlich taktischer ab. Auch das Angreifen / Verteidigen funktioniert anders als man es von Hearthstone kennt. Während bei Hearthstone jede Einheit prinzipiell angreifen kann, was Sie will, wird bei Runeterra immer von Links nach Rechts der Angriff durch rotiert. Also die ganz Links platzierte Einheit greift zu erst an, dann die nächste und so weiter. Wenn ein Angriff deklariert wurde, ist wiederum zunächst der Gegner dran und bekommt die Möglichkeit auf den Angriff zu reagieren. Er kann seine Einheiten so aufs Feld legen, wie die Angriffsreihenfolge geblockt werden soll. Gewinnen tut man Ende der, der zuerst die Lebenspunkte des feindlichen Nexus von 20 auf 0 reduziert hat.

Was macht LoR potentiell besser als Hearthstone?

Riot macht mit LoR einige Dinge anders als Blizzard bei Hearthstone, Dinge die den Spieler freuen sollten. Es gibt zwar auch bei LoR einen Ingame – Echtgeld Shop, allerdings bietet das Spiel von Haus aus schon viel mehr Möglichkeiten, neue Karten und Belohnungen freizuschalten. Während es bei Hearthstone nur die erspielbare Münzwährung gab, von der man 100 braucht um eine Packung zu kaufen, kommt LoR mit einem richtigen Progress-System daher, welches den Abenteuern von Hearthstone stark ähnelt. Die verschiedenen Episoden sind dabei kostenlos und können beliebig aktiviert werden um Punkte zu sammeln. Auch die Anzahl der erreichbaren Belohnungen liegt hier deutlich höher als bei Hearthstone. Die Free2Play-Freundlichkeit liegt also auf jeden Fall bei LoR höher. Doch auch abseits des Progress-Faktors hat LoR in einigen Punkten die Nase potentiell vorn. Zum einen, da die Taktiktiefe des Spieles höher ist als bei Hearthstone. Es gibt hier insgesamt weniger Zufalls-Faktoren, abgesehen vom Glück beim Karten ziehen. Der andere Punkt der LoR attraktiver macht ist noch nicht ganz klar, jedoch ist bisher noch nicht bekannt, dass etwas derartiges geplant ist. Die Rede ist von den ausrotierenden Karten bei Hearthstone, immer wenn ein neues Hauptset erscheint. Natürlich muss sich bei LoR erstmal ein Meta Game entwickeln, bevor man genauer einschätzen kann, wie das Balancing aussieht und ob ein ausrotieren von Karten künftig nötig sein wird um das allgemeine Balancing und die Fairness zu wahren.

Abschließende Worte

Zum Schluss soll noch gesagt sein, dass die aktuell laufende Open Beta nicht zeitlich begrenzt ist. Es ist angedacht einen fließenden Übergang von der Beta zum Offiziellen Launch zu schaffen. Aktuell ist noch kein genauer offizieller Release Termin bekannt, außer das es in diesem Jahr noch erscheinen wird. Mit dem offiziellen Release ist auch die Veröffentlichung einer Mobile-App des Spieles vorgesehen. In der Beta-Phase bereits freigespielete Inhalte, werden später mit in das offiziell gelaunchte Spiel übernommen.

LoL – Weltmeisterschaft: Traum vom europäischen Sieg greifbar?

Die League of Legends Weltmeisterschaft 2019 neigt sich langsam gen Ende.

Am 03.11. fand die Halbfinalpartie zwischen dem dreimaligen Ex-Weltmeister SKT T1 (Korea) und G2 (Europa) statt. Das Team SKT T1 um Starspieler Faker ging als Favorit in den Zweikampf. Letztlich konnte aber G2 das Best of Five nach 4 spannenden Runden mit 3 zu 1 für sich entscheiden – sehr zur Freude der europäischen Fans. Seit der ersten LoL – Weltmeisterschaft im Jahr 2011, welche von Fnatic gewonnen wurde, ist es das erste mal das wieder ein europäisches Team im Finale steht.

Erfolg der Europäischen Teams spiegelt sich auch in Zuschauerzahlen wieder

Im Halbfinale 2018, für welches sich kein europäisches Team Qualifizieren konnte, schauten ca. 1,6 Millionen Leute zu. Im diesjährigen Halbfinale mit G2 schauten mehr als doppelt so viele Menschen zu, nämlich knapp 4 Millionen! (ausgenommen von dieser Zahl sind TV Übertragungen und asiatische Streamingplattformen) Für das Finale wird eine noch höherer Zuschauerzahl erwartet.

Doch mit dem Einzug ins Finale ist der Traum für G2 und die europäischen Fans noch nicht zu Ende. Der Wunsch nach einem Sieg ist groß und vor allem ist er realistisch. Am 10.11. findet das Finale Best of Five statt. G2 trifft in Paris auf FPX, der Heimvorteil liegt also bei G2. Jedoch sollte man die Chinesen keinen Falls unterschätzen. FPX hat, genau wie G2 ein hervorragendes Turnier gespielt und steht absolut verdient in der Endrunde.

Spielerisch sind beide Teams auf Top Niveau, wie man es von den Finalisten einer WM eben erwartet. Einen klaren Favoriten kann man hier nur sehr schwer benennen. Zumindest aus psychologischer Sicht sollte G2 die Nase ein Stück vorn haben, immerhin haben Sie, wie bereits erwähnt Heimvorteil und auch der Support der europäischen Fans ist unglaublich stark.

Insgesamt betrachtet sind FPX zwar etwas sauberer durch das Turnier gegangen. Fairer Weiße muss man aber auch sagen das G2 in der Gruppenphase verhältnismäßig schwerere Gegner zu bewältigen hatte.

Wir hoffen das G2 die letzten Tage vorm Finale nochmal intensiv zum verschnaufen und vorbereiten nutzt, um optimal gegen FPX gerüstet zu sein.

Es ist auf jeden Fall mit einer extrem spannenden Partie zu rechnen, bei der kein eindeutiger 3-0 Sieg für eine der beiden Parteien zu erwarten ist.

Unsere Spekulation lautet wie folgt:

Runde 1 gewinnt FPX

Runde 2 und 3 gehen an G2

Runde 4 macht FPX den Ausgleich zum 2-2

Runde 5 der lang ersehnte und verdiente Sieg von G2 mit 3-2

Doch selbst wenn es am Ende nicht für einen Finalsieg reichen sollte, Sieger der Herzen sind die Jungs von G2 für die meisten schon Jetzt.